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Unpersönliche Gänge, in denen alte und gebrechliche Menschen stillschweigend warten, bis irgendetwas in ihrem Leben eintritt, dem sie ihre Beachtung schenken möchten. Große und ungemütliche Räume, in denen alte Menschen sitzen und aus dem Fenster starren oder sehnsüchtig den Park nach einem bekannten Gesicht absuchen. Enge und stickige Zwei- und Mehrbettzimmer, in denen die Privatsphäre vollständig abhanden gekommen ist. Diese Vorstellungen sind es, die vielen Menschen bei dem Gedanken an eine Pflegeeinrichtung durch den Kopf gehen und Angst verbreiten. Sicherlich nicht ansprechend und erstrebenswert. Schon gar nicht, wenn man nach einem geeigneten Platz für die eigenen Eltern oder Großeltern sucht, da man selbst nicht die Zeit und Kraft aufbringen kann, den geliebten Familienangehörigen zu Hause zu pflegen und zu betreuen. Doch Pflegeimmobilien bieten heute Platz für mehr Lebensqualität, denn die Umstrukturierung und Reformierung der Pflegebranche beinhaltet auch diesen sehr wichtigen Punkt. Immerhin hört die Lebensqualität nicht bei einem gut ausgebildeten Pflegepersonal auf.
Was versteht man unter einer angemessenen Lebensqualität im Alter?
Zunächst einmal sei hier ganz klar herausgestellt, dass man mit fortschreitendem Lebensalter nicht etwa weniger Wert auf eine gute bis sehr gute Lebensqualität legt. Denn natürlich hat jeder Mensch das Recht, in Ruhe und Würde alt zu werden und diesen Lebensabend auch in dieser Form zu genießen. Dazu gehört weit mehr, als ein Dach über dem Kopf und das frisch bezogene Bett. Wer nun aber immer noch der veralteten Ansicht ist, dass es in Pflegeimmobilien allein darum geht, alten und pflegebedürftigen Menschen eine altersgerechte Unterbringung zu gewährleisten und ausreichend Fachpersonal zu engagieren, um die Belange von Frauen und Männern im Alter medizinisch abzudecken, der irrt gewaltig. Denn auch bettlägerige oder demente Menschen zum Beispiel haben ein Recht auf Lebensqualität und Selbstbestimmung.
Die Gestaltung des Alltags dieser pflegebedürftigen Menschen ist es, welche die Lebensqualität ausmacht. Denn schlussendlich hat man nicht automatisch einen alten Menschen vor sich, der mit der Erreichung einer gewissen Altersgrenze das eigene Denken und Fühlen abgelegt hat. Und auch wenn es vielleicht nicht mehr ohne fremde Hilfe geht, sich zu waschen oder das Essen zu sich zu nehmen, ist es dennoch ein wichtiger Aspekt, wenn sich Bewohner von Pflegeeinrichtungen beispielsweise in Eigenverantwortung dazu entscheiden dürfen, wann sie sich auf ihr Zimmer zurückziehen wollen, um in Ruhe ein Buch zu lesen oder sich ausruhen wollen. Darüber hinaus gehört es bereits zu den Grundlagen einer modernen Lebensqualität in Pflegeimmobilien, dass die Bewohner ein Anrecht auf ein Einzelzimmer haben oder von vornherein mit dem Ehepartner in ein entsprechendes Doppelzimmer einziehen. Die reformierten Landesheimbauverordnungen haben hier die Grundlage geschaffen, dass den Wünschen von Pflegebedürftigen auch in dieser Hinsicht besser nachgekommen werden kann. So gehört es mittlerweile fast überall zum Standard, das Alten- und Pflegeheime nicht nur allein über Treppenaufgänge verfügen, sondern mit einem Aufzug ausgestattet sind. Ebenso ist es längst nicht mehr üblich, dass Badezimmer weit entfernt sind oder nicht einen ebenerdigen Zugang zur Dusche ermöglichen, um nur einige Beispiele zu nennen. Bei der Umsetzung mag es noch in dem einen oder anderem Pflegeheim hapern, doch immer mehr Betreibern von Pflegeeinrichtungen ist es klar geworden, dass auch im Alter die Lebensqualität nicht vernachlässigt werden sollte.
Jedoch nicht nur die bauliche Beschaffenheit einer Pflegeimmobilie entscheidet darüber, ob die Aufrechterhaltung einer bestimmten Lebensqualität gewährleistet werden kann. Denn auch im Alter oder im Falle einer Pflegebedürftigkeit gehört es dazu, dass auch der Geist angeregt wird. Hier kommt es auf die angebotenen Beschäftigungsinhalte an, die den alten und kranken Menschen geboten werden. Der Schwerpunkt liegt hier auch längst nicht mehr auf Beschäftigungen, welche die Beweglichkeit der Finger fördert oder bei denen sich ältere Frauen und Männer hinreichend bewegen können. Einmal mehr zeigt sich auch hier ein Wandel im Bewusstsein von Pflegeheimbetreibern. Soziale Kontakte sind auch am Ende eines Lebens von immenser Wichtigkeit. So werden mittlerweile verstärkt Angebote geschaffen, in denen sich Männer und Frauen gleichen Alters gemeinsam einem Projekt widmen, sich gegenseitig die Wartezeit auf den nächsten Familienbesuch verkürzen oder gemeinsam neue Erinnerungen schaffen, indem sie beispielsweise etwas zusammen unternehmen können.
Die Lebensqualität in Pflegeimmobilien steigt weiter
Pflegeimmobilien unterliegen gesetzlichen Vorgaben, was die bauliche Beschaffenheit anbelangt. So ist durch die Landesheimbauverordnungen die individuelle Unterbringungsmöglichkeit vorgegeben. Das ist natürlich noch nicht in allen Einrichtungen erreicht, aber zunehmend mehr Heime für alte und kranke Menschen sind in dieser Art ausgestattet und umgestaltet worden. Spricht man von einer hohen Lebensqualität gehört immer auch ein Mindestmaß an Selbstbestimmung dazu. Es ist natürlich verständlich, dass bei einer vollstationären Unterbringung sowie bei dementen Menschen diese Selbstbestimmung an ihre Grenzen stößt. Doch es gibt immer mehr Beispiele, in denen selbst dementen Menschen eine größtmögliche Selbstbestimmung ermöglicht wird. Voraussetzung ist hier allerdings die Beseitigung des Pflegenotstandes. Nur wenn ausreichend Fachpersonal mit den entsprechenden Fähigkeiten vor Ort ist, gelingt auch in diesem Bereich die Umsetzung einer hohen Lebensqualität mit der dazugehörigen Selbstbestimmung.
Fazit
Die Pflegeimmobilie für mehr Lebensqualität und Selbstbestimmung zu gestalten, ist nicht unmöglich. Kreative und den heutigen Ansprüchen angepasste Ideen beweisen in verschiedenen Projekten und Konzepten, dass es durchaus funktioniert, jedem Menschen einen Lebensabend zu ermöglichen, in dem er selbstbestimmt und mit Würde die Zeit genießen kann, die ihm noch bleibt. Wichtig ist jedoch hier, dass das neu geschaffene Bewusstsein für diese Problematik nicht wieder ins Abseits gerät. Denn alte und pflegebedürftige Menschen haben leider bisher keine große Lobby. Von daher ist es wichtig, dass diesen Frauen und Männern nicht nur genügend Fachpersonal zur Seite gestellt wird, sondern auch ihre individuellen Wünsche und Ansprüche ernst genommen werden. Schließlich werden wir alle einmal alt und vielleicht auch pflegebedürftig. Wer aber möchte dann auf seine Lebensqualität in der Pflegeimmobilie verzichten?